Die EXPOREAL ist ein großer Jahrmarkt und die Investitionen der Austeller in diese drei Tage sind so hoch, dass eins ganz klar ist: Das war ein Erfolg! Anders geht es ja auch gar nicht. „Leichte Zuversicht in einem sich wandelnden Markt“ – so unspektakulär betitelt die Messe selbst ihre Bilanz. Aber was sagen Menschen aus der Wirtschaftsförderung, wenn man hinter den Kulissen miteinander spricht?
„Das war eine ganz normale, durchschnittliche EXPO.“
Ein Jahr, das sich gut und normal anfühlt, ohne große Highlights – so scheinen Viele das empfunden zu haben. Auffällig, dass die großen, knalligen Botschaften weitgehend fehlen. Der Standort ist das Programm, die Präsentation ist eher zurückhaltend.
„Das Interesse wird wieder größer.“
Nach Pandemie, Kostensteigerung und Zinsanstieg fühlte sich die Nachfrage etwas positiver an – obwohl der Neubau in der Krise ist und viele Unternehmen und Investoren sich sehr abwartend verhalten.
„Ich hätte auch lieber etwas, was ich vermarkten kann.“
Diejenigen Standorte, denen es ökonomisch gut geht, leiden unter besonders drückendem Flächenmangel. Aber auch die, die wirklich noch viel Platz haben, werden nicht überrannt. Denn auch der viele Platz hat ja Gründe. Glücklich sind also die Wirtschaftsförderungen, die etwas Begehrtes im Angebot haben – und dann auch gute Gespräche in München führten.
„Das ist ja nicht der Ort, wo die Deals gemacht werden.“
Es ist viel Detailarbeit nötig im Nachhinein. Wobei das ja eigentlich der Anspruch ist: Ein Ort für Deals zu sein.
„Interessant, wer nicht mehr dabei ist.“
Wenn eine Kommune keinen Stand mehr finanziert oder wenn auch nur eine legendäre Standparty ausfällt, dann wir das zum breit diskutierten Gesprächsthema.
„Wir überlegen jedes Jahr neu.“
Man kann sich dem freundlichen Druck der Gemeinschaftsstände kaum entziehen, das erwartet ja auch die Politik. Aber die Lage der kommunalen Haushalte und auch der Wirtschaftsförderungsgesellschaften ist in vielen Fällen so, dass die Investition in die Messe zunehmend hinterfragt wird.
Eine interessante Messe allemal, auch in diesem Jahr. Aber es ist auch kein Wunder, dass konkurrierende, oder sagen wir: ergänzende Formate wie die Real Estate Arena wachsendes Interesse finden.