Fachkräftemangel: Die geburtenstärkste Generation geht bis 2036 in Rente. Das bedeutet, dass dem deutschen Arbeitsmarkt fast 20 Millionen Babyboomer fehlen werden, während nur etwa 12,5 Millionen jüngere Fachkräfte nachrücken. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft.

Fachkräftemangel in der Daseinsvorsorge

Besonders die Daseinsvorsorge wird unter dem Fachkräftemangel leiden. Der Städte- und Gemeindebund prognostiziert, dass bis 2030 rund 230.000 Mitarbeitende in den Kommunen fehlen werden. Dies hat weitreichende Folgen: Längere Bearbeitungszeiten in Behörden, Engpässe im öffentlichen Nahverkehr sowie Personalmangel in der Kinderbetreuung, da auch Busfahrer:innen und Erzieher:innen fehlen. Der Fachkräftemangel betrifft also viele zentrale Lebensbereiche.

Doch nicht nur die Verwaltung ist betroffen, sondern insbesondere auch die Energie- und Versorgungsbranche. Laut dem aktuellen Arbeitsmarktbarometer der Manpower Group haben bereits heute 93 Prozent der befragten Unternehmen in diesem Sektor Schwierigkeiten, qualifizierte Fachkräfte zu finden. Insgesamt betrifft der Fachkräftemangel vor allem Beruf aus dem Bereich IT und Data. Aber auch im HR-Bereich sind entsprechende Qualifikationen am schwierigsten zu finden.

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel rechtzeitig zu begegnen. Eine durchdachte Strategie kann dabei entscheidend sein. Hier einige Tipps:

 

  • Fachkräftestrategie entwickeln: Erarbeiten Sie eine gezielte Strategie, wo und wie Sie Fachkräfte gewinnen können. Definieren Sie, welche Fachkräfte Sie suchen und über welche Kanäle Sie diese erreichen. Eine klare Zielgruppenanalyse und passgenaue Kommunikation sind essenziell.

 

  • Gezieltes Recruiting betreiben: Warten Sie nicht nur auf Bewerbungen, sondern suchen Sie aktiv. Business-Netzwerke wie LinkedIn sind eine wertvolle Ressource, um potenzielle Fachkräfte zu finden. Auch Kooperationen mit Hochschulen oder Behörden zur Fachkräftegewinnung aus dem Ausland können unterstützen.

 

  • Attraktive Benefits bieten: Laut der Manpower-Umfrage sind flexible Arbeitszeiten und hybride Arbeitsmodelle besonders attraktiv für Fachkräfte. Ein durchdachtes Benefits-Portfolio hilft, sich von anderen Arbeitgeber:innen abzuheben. Achten Sie darauf, dass Ihre Benefits einen echten Mehrwert bieten (z. B. Gesundheitschecks, betriebliche Altersvorsorge … nicht nur Freiraum für Ideen und flache Hierarchien) sowie individuell anpassbar sind – nicht jede Person hat dieselben Bedürfnisse.

 

  • Übergangslösungen für Rentner:innen schaffen: Viele Rentner:innen möchten weiterhin arbeiten. Bieten Sie ihnen Möglichkeiten, dies zu tun – sei es in Teilzeit oder projektbasiert. Das bringt Vorteile sowohl für Sie als Arbeitgeber:in als auch für die Rentner:innen, die neben ihrem Verdienst ihre volle Rente beziehen können.

 

  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf garantieren: Eine familienfreundliche Unternehmenskultur ist entscheidend, um Fachkräfte langfristig zu binden. Flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Möglichkeiten und betrieblich unterstützte Kinderbetreuung helfen Mitarbeitenden, Beruf und Privatleben besser zu vereinen. Doch nicht nur Eltern profitieren davon – auch die Pflege von Angehörigen wird für viele Beschäftigte immer wichtiger. Unternehmen können durch Pflegezeitmodelle, Beratungsangebote oder Kooperationen mit Pflegediensten unterstützen.

 

  • Quereinstiege ermöglichen: Karrierewege sind heute oft nicht mehr linear. Seien Sie offen für Quereinsteiger:innen, bieten Sie gezielte Schulungsmaßnahmen an und werben Sie aktiv für solche Möglichkeiten. So gewinnen Sie motivierte Fachkräfte mit vielseitigen Kompetenzen.
Chantal Berger - Strategieberaterin für Kommunikation, Marketing und Standorte

Chantal Berger

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