In der diesjährigen Moduldrei-Studie geht es um die Rolle der Green Economy in der Kommune. In Zeiten globalen Ressourcenschwunds, steigender Temperaturen und zunehmender sozialer Konflikte ist es wichtiger denn je, nachhaltige und strategische Entwicklungsansätze zu verfolgen. Kommunen und kommunale Unternehmen spielen dabei eine zentrale Rolle, denn sie tragen eine große Verantwortung für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und die Umsetzung entsprechender Maßnahmen auf lokaler Ebene.  

Ziel der Studie war, den aktuellen Stand der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung vor Ort zu erfassen und herauszufinden, welche Rolle Wirtschaftsförderung, Verwaltung und kommunale Unternehmen dabei spielen. Um fundierte Erkenntnisse zu gewinnen, haben wir einen dreistufigen Forschungsansatz gewählt: eine Sekundärstudie, explorative Expert:innen- und eine quantitative Onlinebefragung. 

70 Prozent sehen in der erfolgreichen Dekarbonisierung einen Standortvorteil 

Die quantitative Onlinebefragung umfasste über 200 Teilnehmende, darunter Mitarbeitende aus der Wirtschaftsförderung, der Verwaltung und kommunalen Unternehmen. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass ökologische Nachhaltigkeit für drei Viertel der Befragten (sehr) wichtig ist. Fast 70 Prozent sehen eine erfolgreiche Dekarbonisierung als Standortvorteil an. Dennoch gaben über die Hälfte der Befragten an, dass es an ihrem Standort kein Konzept zur nachhaltigen Wirtschaft gibt. 

Eine der zentralen Erkenntnisse der Studie ist die geringe Nachfrage nach Beratungsangeboten zum Thema Nachhaltigkeit. Dies deutet darauf hin, dass es noch erheblichen Aufklärungs- und Informationsbedarf gibt. Zudem wird deutlich, dass Netzwerke und gemeinschaftliches Know-how entscheidend sind, um die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Hier besteht jedoch noch Verbesserungsbedarf, da die Zusammenarbeit in vielen Fällen nicht optimal funktioniert. Eine offensive und transparente Kommunikation mit der Öffentlichkeit ist ebenfalls von großer Bedeutung, um Vertrauen und Verständnis für das Thema zu schaffen. 

Abschließend zeigt die Studie, dass für Fortschritte beim Thema Green Economy vor allem Fördermittel benötigt werden. Die meisten Unternehmen setzen auf Energieeinsparungen als Hauptmaßnahme für nachhaltiges Wirtschaften. Es wird jedoch deutlich, dass eine umfassende Strategie und eine stärkere Zusammenarbeit aller Akteure notwendig sind, um die Herausforderungen der Green Economy zu bewältigen und eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung sicherzustellen. 

Die Erkenntnisse im Überblick 

  1. Bedeutung der Green Economy: Nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung ist nicht nur ein Profilierungsinstrument, sondern eine notwendige Transformation, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. 
  1. Rolle von Netzwerken: Netzwerke sind essenziell für den Wissenstransfer und die Umsetzung nachhaltiger Praktiken. Die gesamte industrielle Wertschöpfungskette muss in diese Netzwerke eingebunden werden. 
  1. Transparente Kommunikation: Offene und transparente Kommunikation mit der Öffentlichkeit ist entscheidend, um Verständnis und Unterstützung für nachhaltige Projekte zu gewinnen. 
  1. Nachhaltige Wirtschaft: Unternehmen setzen vermehrt auf Energieeinsparungen und nachhaltige Praktiken, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bieten. 
  1. Fördermittel und Konzepte: Es besteht ein großer Bedarf an klaren Konzepten und ausreichenden Fördermitteln, um nachhaltiges Wirtschaften effektiv voranzutreiben.  

Die Moduldrei-Studie zur Green Economy zeigt klar auf, dass eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung nur durch eine enge Zusammenarbeit aller relevanten Akteure erreicht werden kann. Netzwerke und eine transparente Kommunikation spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die Studie liefert wertvolle Erkenntnisse und konkrete Handlungsempfehlungen, um die Green Economy vor Ort erfolgreich umzusetzen.  

Die Studie haben wir zwischen dem 18.04.24 bis zum 03.06.24 durchgeführt. Den vollständigen Ergebnisbericht zur Umfrage finden Sie hier. 

Cristina Grüning - Strategieberaterin für Kommunikation, Marketing und Standorte

Cristina Grüning

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