In vielen Regionen Deutschlands stellt der zunehmende Flächenmangel eine erhebliche Herausforderung für die Wirtschaftsförderung dar, weil ansiedlungswillige Unternehmen oft keine passenden Standorte finden. Die interkommunale Zusammenarbeit bietet eine Lösung, um Wirtschaftswachstum zu fördern und standortübergreifende Entwicklungspotenziale zu nutzen.

Vorteile der interkommunalen Zusammenarbeit

  1. Effiziente Flächennutzung: Statt jede Kommune isoliert nach Lösungen suchen zu lassen, können Gewerbegebiete gemeinschaftlich entwickelt werden. Das spart Ressourcen, reduziert den Flächenverbrauch und ermöglicht eine nachhaltige Nutzung vorhandener Areale.
  2. Bessere Infrastrukturentwicklung: Verkehrswege, Breitbandversorgung oder Energieversorgung lassen sich interkommunal koordinieren und bedarfsgerecht ausbauen, wodurch Standorte attraktiver und leistungsfähiger werden.
  3. Erweiterung des Fachkräftepools: Unternehmen profitieren von einem größeren regionalen Arbeitsmarkt, wenn Kommunen gemeinsam in Standortmarketing und Fachkräftegewinnung investieren.
  4. Attraktivere Standortbedingungen: Durch gemeinsame Projekte wie nachhaltige Gewerbeparks oder technologieorientierte Cluster können Kommunen spezialisierte Branchen gezielt fördern.
  5. Geteilte Kosten und Risiken: Große Infrastruktur- oder Entwicklungsprojekte können finanziell effizienter realisiert werden, wenn die Investitionen auf mehrere Partner verteilt werden.
  6. Koordinierte Standortentwicklung: Die gemeinsame Umsetzung von Maßnahmen im Standort- und Regionalmarketing, die gezielte Ansiedlung von Unternehmen oder die Bündelung regionaler Kompetenzen kann durch interkommunale Kooperationen effektiver gestaltet werden.

Herausforderungen der interkommunalen Zusammenarbeit

Interkommunale Kooperation ist aber auch anspruchsvoll. Unterschiedliche wirtschaftliche und politische Interessen erfordern Abstimmung und Kompromissbereitschaft. Bürokratische Hürden, gesetzliche Vorgaben und unklare Entscheidungsstrukturen können Prozesse verlangsamen. Die Verteilung von Kosten und Einnahmen, insbesondere bei Gewerbesteuern, stellt eine häufige Herausforderung dar. Zudem bleibt der Wettbewerb um Unternehmen, Fachkräfte und Fördermittel bestehen. Finanzielle Engpässe und lokale Eigeninteressen können schließlich dazu führen, dass Projekte nicht konsequent umgesetzt werden.

Erfolgsfaktoren der interkommunalen Zusammenarbeit

  • Identifikation gemeinsamer Aufgaben: Eine erfolgreiche Kooperation setzt voraus, dass alle Beteiligten zentrale Aufgaben und Herausforderungen erkennen, die sich nur gemeinsam lösen lassen.
  • Klare Ziele und Strategien: Eine frühzeitige Verständigung über Ziele und Prioritäten ist entscheidend und fördert eine strukturierte Zusammenarbeit.
  • Leitbilder als Orientierungshilfe: Ein gemeinsames Leitbild hilft, den übergeordneten Zweck der Kooperation zu verdeutlichen, Orientierung zu bieten und eine gemeinsame Identifikation zu schaffen.
  • Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen: Verbindliche Kooperationsvereinbarungen und klare Strukturen erleichtern die Zusammenarbeit und verhindern Missverständnisse.
  • Transparenz und Kommunikation: Eine offene Kommunikation zwischen den beteiligten Kommunen, Unternehmen und weiteren Akteuren stärkt Vertrauen und sichert langfristigen Erfolg.
  • Faire Ausgleichsmechanismen: Eine transparente Regelung der finanziellen und strukturellen Vorteile sowie eine realistische Einschätzung von Risiken sind entscheidend, um eine ausgewogene Zusammenarbeit zu gewährleisten.
  • Pragmatische und flexible Umsetzung: Erfolgreiche Kooperationen zeichnen sich durch Anpassungsfähigkeit und die Bereitschaft aus, innovative Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.

Fazit: Gemeinsam zum Erfolg

Interkommunale Zusammenarbeit wird zunehmend unverzichtbar, um Wirtschaftswachstum trotz Flächenmangels zu ermöglichen. Durch strategische Kooperationen lassen sich Ressourcen effizienter nutzen, Standorte gezielt vermarkten und Unternehmen besser ansiedeln. Wirtschaftsfördererinnen und Wirtschaftsförderer sollten daher verstärkt auf Zusammenarbeit setzen, um Synergien optimal zu nutzen und regionale Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

Lea Pätzold

Lea Pätzold

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